Kirchenstück

Gesamtfläche: 15,1 Hektar
Weingut Künstler: 2,4 Hektar

Die Lage

Der Lagenname „Kirchenstück“ leitet sich aus der Nähe zur Hochheimer Kirche ab. Schon seit 1271 ist das Stück östlich der Kirche als „Kirchanger“ bekannt. Ein großer Teil des Weinbergs war bis 1803 im Besitz des Mainzer Domkapitels. Die Lage ist zu 100% als ERSTES GEWÄCHS klassifiziert. Der anmutige Hang ist nach Süden ausgerichtet, während die im Norden liegende Stadt vor kalten Nordwinden schützt. Die Bodenstruktur wechselt von schwerem Kalk über Lößlehm bis zu leichteren Sandauflagen über dem tiefen, wasserhaltenden Untergrund. Die außergewöhnliche Eleganz dieser Weine wurde schon 1823 erstmals erwähnt.

Wein: Feinheit und Länge
Die Wüchsigkeit des Standortes und die Reife der Trauben werden durch intensive Nässe- und Trockenphasen geprägt. Dies ergibt einen leichteren, säurebetonten Riesling mit einer wenig gepufferten, erfrischenden Säure. Der Tonmergel fördert die Entwicklung eines mineralischen Aromas, das begleitet wird von feinen Noten von Honigmelone, Aprikose und Pfirsich. Der Wein präsentiert sich in zarter Nuance, Finesse und großer Feinheit. Die Weine reifen frühzeitiger, haben jedoch ein hohes Lagerpotential, das sie im Alter noch besser werden lässt.

Der Boden
Löß mit einem hohen Feinsandanteil, Sandlöß genannt, bildet den Untergrund dieser Lage. Der unverwitterte eiszeitliche Flugstaub enthält viel Kalk. Sein oberer Teil verwitterte zu braunem Lößlehm und schuf einen „Parabraunerde“ genannten, fruchtbaren lehmigtonigen Boden, dessen oberer Teil bereits durch Erosion abgetragen wurde. Zur Verbesserung der Mineralkraft des Bodens wurden große Mengen an kalkreichem Tonmergel aufgetragen. Gut erkennbar sind braune und schwarze Flecken – Lößlehm und Oberboden, die durch Rigolen und Pflügen mit dem hellen Tonmergel vermischt wurden. Der feine, dichte Ton staut zeitweise das Wasser. Dadurch ist der Standort im Frühjahr kühl und frisch. Nach dem letzten Rigolen entwickelte sich ein humusreicher Oberboden. Die mächtige organische Auflage aus Kompost schützt vor Verdunstung, fördert das Bodenleben und liefert auf natürliche Weise organische Nährstoffe nach, wodurch eine Mineralstoffdüngung ersetzt wird.